Kunze

Kunze
I
Kunze
 
Heinz Rudolf, deutscher Sänger, Liedermacher und Rundfunkmoderator, * Espelkamp 30. 11. 1956; bekam 1983 mit seiner Band Verstärkung für das Album »Eine Form von Gewalt« den Deutschen Schallplattenpreis, 1985 landete er mit »Dein ist mein ganzes Herz« seinen einzigen Singlehit; war vor allem mit seinen Alben erfolgreich, u. a. mit »Kunze macht Musik« (1994) und »Korrekt« (1999). Kunze erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen; er bewegt sich zwischen den Sparten Liedermacher und Deutschrock.
II
Kụnze,
 
1) Emil, Archäologe, * Dresden 18. 12. 1901, ✝ München 13. 1. 1994; ab 1937 Leiter der deutschen Ausgrabungen in Olympia, 1942-45 Professor in Straßburg, 1946 in München, 1951-66 Erster Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Athen. 1939-66 war er auch Herausgeber der Berichte über die Ausgrabungen in Olympia.
 
Werke: Kretische Bronzereliefs, 2 Bände (1931); Orchomenos II und III: Die neolithische Keramik (1931); Keramik der frühen Bronzezeit (1934); Beinschienen (1991).
 
 2) Reiner, Schriftsteller, * Oelsnitz/Erzgebirge 16. 8. 1933; begann nach Philosophie- und Journalistikstudium in Leipzig (1951-55) dort eine wissenschaftliche Laufbahn, kam bald in Konflikt mit der herrschenden Ideologie, nach Entlassung 1959 u. a. Hilfsarbeiter, seit 1962 freischaffender Schriftsteller. Nach Erscheinen des Prosabandes »Die wunderbaren Jahre« (1976; 1979 von Kunze selbst verfilmt, zeichnet ein sehr kritisches Bild von der Jugend in der DDR) in der Bundesrepublik Deutschland wurde er aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen; übersiedelte 1977 nach Bayern. Kunze fand seine eigene Sprache unter dem Einfluss tschechischer und slowakischer Lyrik, die er nachdichtete. Seine der Natur und dem Alltag entnommenen Metaphern weisen immer auch auf menschliche Beziehungen, die Präzision der Gedichte gipfelt häufig in epigrammatischer Kürze (»Zimmerlautstärke«, 1972). Kunze schrieb auch Essays (»Das weiße Gedicht«, 1989) sowie Geschichten und Gedichte für Kinder. 1977 erhielt er den Georg-Büchner-Preis.
 
Weitere Werke: Lyrik: Vögel über dem Tau (1959); Widmungen (1963); Sensible Wege (1969); auf eigene hoffnung (1981); gespräch mit der amsel (1984); eines jeden einziges leben (1986); Wohin der Schlaf sich schlafen legt (1991); ein tag auf dieser erde (1998).
 
Prosa: Deckname »Lyrik«. Eine Dokumentation (1990); Am Sonnenhang. Tagebuch eines Jahres (1993); Wo Freiheit ist. .. Gespräche 1977-1993 (1994).
 
Kinderbücher: Der Löwe Leopold (1970); Das Kätzchen (1979); Eine stadtbekannte Geschichte (1982).
 
 
R. K. Materialien u. Dokumente, hg. v. J. P. Wallmann (1977);
 
R. K. Werk u. Wirkung, hg. v. R. Wolff (1983);
 
R. K. Materialien zu Leben u. Werk, hg. v. H. Feldkamp (1987);
 H. Feldkamp: Poesie als Dialog. Grundlinien im Werk R. K.s (1994).

Universal-Lexikon. 2012.

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